Nordsee Strand Friesland
Aussagekräftige Bilder zu meinen China-Reisen sind hier zu finden Bilder


China 2014

F4 Phantom Während des Kontaktstudiums und einiger Seminare an der Uni Oldenburg habe ich Liu Junmai kennengelernt. Obwohl unsere Kommunikation leider nur nonverbal sein kann, hat sich doch eine Freundschaft entwickelt. Es hat mich sehr gefreut, als er mich zum Privat-Training nach Peking eingeladen hat. 2014 bin ich dieser Einladung nachgekommen. In Peking habe ich dann erfahren, dass ich der erste Ausländer bin, der an seinem Institut trainieren durfte. Ich konnte dann das Hun-Yuan-Qigong mit ihm weiter vertiefen. Diese Zeit war sehr lehrreich, aber auch sehr hart. Jeder Tag begann um 6:15 Uhr mit einem Waldlauf. Wir haben dann teilweise bis 22 Uhr trainiert. In dieser sehr intensiven Trainingszeit bin ich teilweise bis an meine Grenzen gefordert worden, aber gerade dadurch habe ich unglaublich viel gelernt.

Auf der Reise durfte ich auch mit Professor Tu Renshun und Sun Benlian trainieren. Professor Tu Renshun hat mich das Jiu Yin Gong gelehrt, das Qigong, das er täglich selbst praktiziert. Es besteht aus neun Übungen, die teilweise sehr komplex sind. Besonders wird dabei auf eine Dehnung von Chong Mai (Dao Mai) geachtet.

F4 Phantom Zusätzlich habe ich mit Sun Benlian trainieren dürfen. Er ist ein richtiger "Qigong-Anarchist" und schmeißt alle bestehenden Anforderungen über Bord. Er ist der Meinung, dass alle bestehenden Übungen nur ein Umweg seien, um das Qi zu stärken. Er geht mit seinem Qigong den direkten Weg. Dazu kann man stehen, wie man möchte. Allerdings gibt der Erfolg ihm Recht. Vor 20 Jahren war er selbst an Leukämie erkrankt. Die Ärzte hatten ihn bereits aufgegeben. Sein Sohn hat zu der Zeit schon regelmäßig Qigong geübt und wollte seinen Vater auch dazu animieren. Sun Benlian hat das aber abgelehnt. Er war der Auffassung, dass das nichts bewirken kann. Er hat mehr an Medikamente und Spritzen geglaubt. Als er schon völlig entkräftet war und sich langsam aufs Sterben vorbereitet hat, fing er doch mit Qigong an. Da er nur noch im Bett liegen konnte, hat er seine besondere Qigong-Form entwickelt. Er ist jetzt 80 Jahre alt und von Leukämie geheilt. Er benutzt seine Fähigkeit, Qi auf andere Personen zu übertragen, bei Prof. Tu Renshun in der Klinik in Peking, um Menschen zu helfen. Ich durfte seine Fähigkeit am eigenen Leib spüren. Für mich ist es ehrlich gesagt nicht so wichtig, ob diese ganze Story stimmt oder nicht. Wichtig ist nur, dass ich von ihm ganze neue Aspekte lernen durfte.

F4 Phantom Ich habe in den zwei Wochen sehr viele nette Menschen kennengelernt und neue Freunde gefunden. Ich habe auch sehr viel für mein Qigong dazu gelernt. Damit meine ich aber nicht neue Übungen (denn ich kenne schon sehr viele), sondern ich habe ein neues Qigong-Verständnis bekommen. Es ist schon ein besonderes Erlebnis, zu erfahren, wie die Chinesen leben, wie sie essen … schon alleine, wenn man mal in Ruhe eine Weile den Straßenverkehr in Peking beobachtet, kann man viel über Yin und Yang lernen!




China 2015

Diesmal durfte ich an einem 7 tägigen Kung Fu Retreat teilnehmen. Kung Fu Zen Garden ist eine Stunde nördlich vom Flughafen in Peking in einem Dorf beheimatet. In diesem Dorf leben überwiegend Künstler und Rentner. Es herrscht dort eine sehr gelassene und ruhige Atmosphäre. Die Chinesen begegnen einem überaus freundlich und freuen sich unwahrscheinlich, wenn man sie mit "Ni hao" grüßt. Teilweise veranlasst sie das, ein ausführlich Gespräch anzufangen. Dann musste ich ihnen mit Händen und Füßen verständlich machen, dass mit "Ni hao" meine Sprachkenntnisse auch schon erschöpft sind.

Die Akademie ist in einem traditionellen chinesischen Haus untergebracht. Man lebt, isst, trainiert und lacht mit den anderen Teilnehmern und den Meistern zusammen. Zusätzlich kommen immer wieder Nachbarn auf einen Tee vorbei, so dass immer für Abwechslung gesorgt ist. Das tolle ist, dass auch Ärzte der Traditionellen Chinesischen Medizin dort übernachten. Mit ein wenig "Glück" kann man so in den Genuss einer kostenlosen Behandlung kommen. Ich glaube, die Chinesen wollen uns "Langnasen" einfach ihr Können vorführen. Mir und meinem Rücken hat es jedenfalls gut getan.

F4 Phantom Trainiert wird entweder im Innenhof, im Park des Dorfes oder auf einem kleinen Hügel mit einer tollen Aussicht. Das Training mit Meister Xingxi war unglaublich intensiv und lehrreich. Man lernt bei ihm nicht nur, wie man sein Qi kultivieren, sondern wie man es auch "anwenden" kann. Die Kung Fu Übungen sind sehr kraftvoll. Aber man benutzt dafür die Kraft aus seinem Dantian, man verwendet sein Qi. Es ist schon beeindruckend, welche Kraft man dann entwickeln kann. Weitaus mehr, als man nur mit der Muskulatur erreichen kann.

Professor Paul Wang lehrt chinesische Philosophie, Zen Meditation und Kalligraphie. Kalligraphie ist nicht nur einfach mit dem Pinsel die Schriftzeichen auf Papier zu malen. Für ein wirklich gutes Ergebnis benötigt man innere Ruhe, eine gute Atemtechnik und man lässt dann die Tinte mit dem Qi fließen. Nach einer Weile bemerkt man dann, wie alles mit den praktischen Übungen zusammen passt.

Philosophie Kurz um, diese eine Woche war für mich unwahrscheinlich lehrreich. Und ich freue mich schon, mein neu erworbenes Wissen an meine Schüler in Deutschland weiterzugeben.




China 2019

Im März 2018 hatte ich ein besonderes Seminar bei Liu Junmai besucht: Taijichuan Chen-Stil

Mich hat dieses Seminar dermaßen begeistert, dass ich meine Taijichuan-Kenntnisse gerne weitervertiefen wollte. Leider ist es aber in Deutschland sehr schwer, einen Lehrer für den Chen-Stil zu finden. Wenn man immer nur alleine ohne einen guten Lehrer trainiert, kann man keine wirklichen Fortschritte erzielen. So reifte in mir die Idee, mal wieder nach China zum Training zu fahren.

Yangshua Tai Chi School Im Internet bin ich auf die Yangshuo Traditional Tai Chi School aufmerksam geworden. Schnell war der Kontakt zu Meister Ping hergestellt und kurzfristig ein Flug gebucht.

In Yangshou angekommen, bin ich gleich sehr freundlich von Meister Ping und Meister Kim und deren Familien empfangen worden. Nun lagen sechs sehr anstrengende aber auch sehr lehrreiche Wochen vor mir. Gleich am nächsten Morgen ging es los.

Master Ping Yangshuo liegt in einer äußerst beliebten Urlaubsregion in Südchina. Die wunderschöne Landschaft wird durch Hügel und Berge, aber auch durch Flüsse und Seen geprägt. Es herrscht ein subtropisches Klima, an das ich mich erst gewöhnen musste. Viele Chinesen möchten unbedingt einmal dort Urlaub machen. So schön und ruhig die Landschaft ist, so groß und laut ist Yangshuo. Es ist eine Stadt mit mehr als 300.000 Einwohnern – eine typische chinesische Kleinstadt.

Master Kim













Chen Style Die Tai-Chi-Schule von Meister Ping und Meister Kim liegt etwas außerhalb in einem kleinen Dorf. Mein Ziel bei dieser Reise war, mein Tai Chi zu verbessern. Deswegen hatte ich „full day training“ gebucht. Das waren zwischen Frühstück und Mittagessen 4 Stunden und nach der Mittagspause bis zum Abendessen weitere 4 Stunden Training. Die Gruppe bestand aus maximal 8-10 Personen. Meister Ping und Meister Kim haben abwechselnd unterrichtet. Jedes Training war sehr intensiv. Zusätzlich habe ich mir am Wochenende, aber auch manchmal unter der Woche, weitere Privatstunden bei Meister Ping gegönnt. So gut und lehrreich das Gruppentraining auch war, gerade die Privatstunden haben mir sehr weitergeholfen. Da ich schon in Deutschland die 18er-Form des Chen-Stils erlernt hatte, durfte ich nach nur zwei Tagen in die fortgeschrittene Gruppe, um die 74er-Form (Lao Jia Yi Lu) zu erlernen. Normalerweise sind mindestens 12 Wochen intensives Training nötig, damit man von Meister Ping und Meister Kim ein Zertifikat überreicht bekommt. Ich habe dieses Zertifikat , dass u.a. die 74er-Form bescheinigt, nach meinem 6-Wochen-Aufenthalt bekommen.

2020 wollte ich eigentlich wieder nach Yangshuo fahren. Leider hat mir das Corona-Virus einen Strich durch die Rechnung gemacht. Meister Ping hat nun entschieden, die Schule in Yangshuo zu verlassen und in der Nähe seiner Heimatstadt Jieyang das FangYuan TaiChi Centre zu gründen. Ab Frühjahr 2021 sollen dort die ersten Kurse mit Meister Ping stattfinden. Ich werde auf jeden Fall hinfahren und dort weiter lernen.

Wer Interesse hat, in China Qìgong oder Tai Chi zu lernen, darf mich gerne kontaktieren. Ich bin gerne behilflich, den Traum dieses unglaublichen Erlebnisses, in China zu trainieren, wahr werden zu lassen.

Ich habe schon viel gelernt, aber es liegt noch ein weiter Weg vor mir ...

Möge das Qi mit Dir sein!